Projekt milieugeschütztes Handwerkerhäuschen in Finkenwerder
Standort ist eine Seitenstraße in Hamburgs milieugeschützter Gegend in Hamburg Finkenwerder.
Baujahr des Hauses ca. 1890 - 1900.
Komplettsanierung, mit Installation eines neuen Heizkessels in Gas-Brennwerttechnik und Versorgung mit zentralem Warmwasser über die Heizung, Solaranlage für Heizung und Warmwasser.
Das Haus auf einem Handtuch großen Grundstück wurde über die Jahrzehnte nie grundlegend saniert und mehr oder weniger kaputtsaniert. In den 30er Jahren wurde der Winkel des Daches derart geändert, dass eine vernünftige Nutzung kaum noch möglich war. Auch die Gaube ließ kaum eine Nutzung zu, da die Dachschrägen den Raum stark einschränkten.
In den Bädern und in der Küche wurden neue Fliesenböden verlegt. Von den ursprünglichen Böden konnte nichts erhalten werden, da diese völlig durchfeuchtet waren und einer Abdichtung gegen den feuchten Boden bedurften. Die Böden im Obergeschoss und Dachgeschoss wurden erhalten. Hier handelte es sich um Schiffsplanken, die später geschliffen und lackiert wurden. Die bestehenden Treppen aus den 70er bis 80er Jahren wurden erhalten und nach einer Aufarbeitung wiederverwendet.
Der Erdgeschossboden wurde mit einer modernen, aber an die alte Zeit anknüpfenden Fliese verlegt. Hier kamen Zementfliesen der Firma Casa zum Einsatz.
Die Außenwände, welche hier einschalig ausgeführt wurden, konnten größtenteils nur von innen gedämmt werden. Auf diese Weise konnte ein erheblicher Teil der Energieverluste beschränkt werden. Zusätzlich wurde das Dach gedämmt, welches vorher komplett ungedämmt war. Der Dachstuhl wurde dabei ebenfalls neu aufgebaut, um den alten Dachwinkel des Bestandshauses wieder herzustellen. Das Dach erhielt eine sehr gute Dämmung über Zellulose, Mineralfasern und Holzweichfaserplatten. Zur Deckung des Warmwasserbedarfs und als Heizungsunterstützung wurde eine Röhrenkollektoranlage errichtet, die im Sommer eine komplette Abdeckung des Warmwassers ermöglicht. In den Übergangszeiten schafft diese auf Grund der optimalen Ausrichtung auch eine erhebliche Heizungsunterstützung, so dass die Heizung größtenteils abgeschaltet werden kann. Im Erdgeschoss befindet sich ein Kaminofen, der hydraulisch in den Heizkreislauf eingebunden ist. So lässt sich das Haus größtenteils über den Kaminofen beheizen. Der Gaskessel dient als Notheizung und als Unterstützung, wenn über längere Zeit keiner im Haus sein sollte und die Sonne sich über Tage nicht mehr blicken lässt.
Sämtliche Fenster entsprechen der ursprünglichen Aufteilung, wurden aber als Dreifachverglasung ausgeführt. Die Fenster zum Seitengang mussten aus Brandschutzgründen als F60 Fenster ausgeführt werden.
Die Elektrik des Hauses wurde ebenfalls grundlegend erneuert.
Durch die enge Zusammenarbeit mit den Gewerken und den Bauherren konnte hier ein rundum sehenswertes Objekt geschaffen werden, welches sich in die schöne und lebendige Umgebung einpasst.